Proktologie / Leistungsspektrum

Die Proktologie (abgleitet von dem altgriechischen Wort prōktós: After; Steiss), befasst sich mit den Erkrankungen des Enddarms. Dazu gehören Erkrankungen des Mastdarmes, des Afters sowie der Hautregion um den After.

Symptome wie Juckreiz, Schmerzen, Blutungen und ungewollter Stuhlverlust können Symptome für Erkrankungen der Analregion sein.

Zu den häufigen Erkrankungen des Enddarms gehören Hämorrhoiden, Analschleimhautvorfälle (Analprolaps), Darmvorfälle (Rektumprolaps), Analfissuren (Einrisse in der analen Schleimhaut), Genitalwarzen (Feigwaren, lat. Condylomata acuminata), Fisteln zwischen Darm und Haut (Perianalfisteln), perianale Venenthrombosen und Hautekzeme am After.

Ich biete in meiner Praxis eine umfassende und kompetente Beratung, Diagnostik und Therapie sämtlicher proktologischen Erkrankungen an.

Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt von mir in der Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Analkrebs mittels hochauflösender Anoskopie. Darin kann ich eine langjährige klinische und wissenschaftliche Erfahrung vorweisen.

Die Beratung, Untersuchung sowie kleine chirurgische Eingriffe in Lokalanästhesie finden direkt in meiner Praxis statt. Für notwendigen Spezialuntersuchungen (z.B. anale Ultraschalluntersuchungen oder Dickdarmspiegelungen) arbeiten ich eng mit den niedergelassenen Magen- Darm- Spezialisten oder Spezialisten anderer Fachrichtungen zusammen.

Ambulante Eingriffe in Narkose führe ich in den ambulanten Operationszentren (OPERA Zumikon oder im Ambulantes Operationszentum Bellaria) durch. Stationäre Eingriffe operiere ich in der Klinik Hirslanden oder der Klink im Park.

Leistungsspektrum

Mein Leistungszentrum umfasst die nicht operativen und operativen Behandlungen von Erkrankungen des Enddarms.

  • Hämorrhoiden
  • Fissuren
  • Fistelleiden
  • Stuhlinkontinenz
  • Verstopfung
  • Steissbeinfisteln
  • Prolaps
  • Abklärung und Behandlung von Genitalwarzen und analen Krebsvorstufen (HPV-assoziierte Erkrankungen)

Für ambulante und stationäre Behandlungen, Termin nach Vereinbarung.

Beschreibung und Behandlungsoptionen verschiedener proktologischer Erkrankungen

Hämorrhoiden

Hämorrhoiden sind Gefässpolster, die sich am oberen Ende des Analkanals befinden. Sie sind bei jedem Menschen vorhanden und haben eine wichtige Funktion bei der (Fein-) Kontinenz. Hämorrhoiden halten, durch ihre Fähigkeit anzuschwellen, Luft und Flüssigkeit zurück und «dichten» den Enddarm somit ab. Erst wenn einer dauerhaften Vergrösserung Beschwerden verursachen, spricht man von einem Hämorrhoidalleiden.

Symptome

  • Blutungen beim Stuhlgang, Juckreiz, Feuchtigkeitsgefühl und Schleimabgang, Fremdkörpergefühl, Feinkontinenzstörung

Behandlungsoptionen

  • Konservative Behandlungsmethoden mit Tabletten, Stuhlregulation und Salben
  • Chirurgische Entfernung mit offener Wundbehandlung
  • Schleimhautraffung (sog. Recto-Anal-Repair)
  • Stapler-Mukosektomie nach Longo

Sinus pilonidalis

Eine Steissbeinfistel (Sinus pilonidalis (lat. pilus: Haar und nidus: Nest), Pilonidalsinus) entsteht durch das Einwachsen von Haaren durch die Haut in der Gesässspalte (lat. rima ani). Typischerweise entstehen in der Gesässspalte dadurch meist mehrere punktförmige Hautöffnungen. Durch Reibebewegungen des Gesässes werden die Haare dauerhaft in das Unterhautfettgewebe gedrückt. Dadurch entstehen chronische Entzündungen unter der Haut, die sich akut infizieren können. Der Sinus pilonidalis imponiert dann als schmerzhafte Schwellung und Rötung (Abszess).

Symptome

  • Schwellung, Schmerzen, chronische Flüssigkeitsabsonderungen mit Feuchtigkeitsgefühl und Juckreiz.

Behandlungsoptionen

  • Inzision in lokaler Betäubung bei akuter Entzündung (Abszess)
  • Sinusektomie (minimal invasive Resektion)
  • Resektion und Lappenplastik (Limberg-Flap)

Analfissur

Eine Analfissur ist ein Einriss der Schleimhaut des Afters, am Übergang der Haut in den After. Typischerweise treten diese Risse Richtung Steissbein oder seltener Richtung Damm/Hodenbasis auf. Harter Stuhlgang, aber auch Durchfall und eine hohe Schliessmuskelspannung können die Entstehung begünstigen. Man unterscheidet akute (sehr schmerzhafte) von chronischen Analfissuren. Bei einer chronischen Fissur haben sich bereits kleine Hautfalten auch Vorpfostenfalten oder Wächtermarisken genannt und/oder Schleimhautfibrome im Analkanal gebildet, die eine Abheilung erschweren.

Symptome

  • Schmerzen oder Blutungen während oder nach dem Stuhlgang, Juckreiz

Behandlungsoptionen

  • Konservative Behandlungsmethoden mit Salben zur Schliessmuskelrelaxation und Stuhlregulation
  • Operatives Anfrischen der Fissur (Fissur-Debridement) und Resektion der Hautfalten/Schleimhautfibrome

Mariske

Als Mariske (pl. Marisken) bezeichnet man eine meist schmerzlose und weiche Hautfalte am Analrand. Sie treten einzeln, zu mehreren oder auch zirkulär auf. Meistens entstehen Marisken durch Schwangerschaften oder aufgrund chronischer Analfissuren, dann werden sie auch Wächtermariske oder Vorpfostenfalte genannt. Einer Therapie bedürfen sie nur, wenn sie Beschwerden z.B. bei der analen Hygiene verursachen und ein perianales Ekzem (Hautausschlag um den After) hervorrufen.

Symptome

  • Schwellung, Schmerzen, Juckreiz, Hautausschlag

Behandlungsoptionen

  • Resektion in Lokalanästhesie oder in Narkose

Analvenenthrombose

Als Analvenenthrombose (auch Perianalvenenthrombose) bezeichnet man ein meist plötzlich aufgetretenes Blutgerinnsel in den perianalen Venen am Analrand. Das bläulich imponierende Knötchen ist harmlos, kann aber sehr schmerzhaft sein und bis walnussgross werden. Normalerweise bildet es sich innerhalb einiger Tagen bis Wochen wieder zurück. Je nach Ausprägung und Dauer kann eine Hautfalte (Mariske)  oder eine Schleimhautvorfall (Analmukosaprolaps) zurückbleiben.

Symptome

  • Bläuliche Schwellung, Schmerzen, selten Blutung

Behandlungsoptionen

  • Konservative Behandlungsmassnahmen
  • Inzision und Entfernung des Blutgerinnsels in Lokalanästhesie

Feigwarzen

Feigwaren oder Genitalwarzen (lat. Condylomata acuminata) werden durch eine Infektion mit dem leicht übertragbaren Humanen Papillomvirus (HPV) hervorgerufen. Sie werden durch engen Hautkontakt übertragen und zählen zu den weltweit am häufigsten übertragenen Geschlechtskrankheiten. Das Humane Papillom Virus kann aber auch in seltenen Fällen über z.B. Handtücher oder Sextoys übertragen werden. Feigwarzen sind meist harmlose Hautwucherungen um den After herum oder im Analkanal, dennoch sollten sie abgeklärt und behandelt werden.

Symptome

  • Juckreiz, Probleme bei der analen Hygiene, selten Blutung

Behandlungsoptionen

  • Konservative Therapie mit verschiedenen Crèmes
  • Cryotherapie (Vereisen mit flüssigem Stickstoff)
  • Resektion in Lokalanästhesie/unter Narkose
  • Laserablation unter Narkose

Analkrebs

Bösartige Entartungen am und im Analkanal sind in der Schweiz und weltweit selten, nehmen jedoch seit Jahren stetig zu. Da Krebs am After über Vorstufen entsteht, ist es wichtig, Veränderungen frühzeitig zu erkennen, zu biopsieren und zu entfernen.

Neben chronischen Hautveränderungen (z.B. Lichen sclerosus) gilt als Hauptrisiko für die Entstehung von Analkrebs die Infektion mit Humanen Papillomviren, meist viele Jahre vor der Entwicklung von Krebsvorstufen und schlussendlich einer möglichen bösartigen Entartung. Vor allem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem (HIV, Transplantierte und solche mit chronischen Erkrankungen des Immunsystems) sowie Frauen mit Krebsvorstufen im Bereich des Genitals, haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko für Analkrebs.

Symptome

  • Schmerzlose Verhärtung am oder im Analkanal, Juckreiz, Blutung, Fremdkörpergefühl

Therapieoptionen

  • Chirurgische Entfernung, Chemotherapie, Strahlentherapie

Bilder und weitere Beschreibungen der therapeutischen Optionen folgen in Kürze.